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Am Mittwoch, den 10.04.2019 wurde die Mitgliederversammlung des Vereins für Sachwalterschaft im Tagungssaal der Berufsschule L.Einaudi von Bozen abgehalten.

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Das Programm des ersten Teils der Veranstaltung hat die Vorstellung der Abänderungen des Statuts beinhaltet, welche in Konformität mit den Bestimmungen der Reform des dritten Sektors angepasst werden mussten.

Eine interessante Neuigkeit für die Mitglieder war ein runder Tisch von Experten bei der Wahl des richtigen Sachwalters.

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Als Rednerin trat Dr. Elda Toffol, Psychiaterin, auf, welche über die Wichtigkeit der Rolle des Sachwalters für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen referiert hat.
Sie hat sich ausdrücklich kritisch über die Fälle geäußert, in welchen der benannte Sachwalter die begünstigte Person völlig ersetzt, und diesem damit kein Platz für Autonomie eingeräumt wird. Der Sachwalter muss fähig sein sich in die Lage der beeinträchtigten Person zu versetzen.
Beim runden Tisch hat auch Dr. Alessandra Orlandi, Vormundschaftsrichterin beim Landesgericht Bozen teilgenommen, die über das Thema der Wahl des Sachwalters als Instrument für ein gutes Funktionieren des Rechtsinstituts berichtet hat. Die Richterin hat präzisiert, dass sie immer den  einleitenden Antrag auf Sachwalterschaft berücksichtigt und normalerweise problemlos die zur Verfügung stehende Person ernennt.
Sollten keine Angehörigen vorhanden sein oder diese nicht geeignet erscheinen, muss der Richter ein außerfamiliäre Person ernennen, einen Anwalt oder einen Ehrenamtlichen aus der Landesliste der Sachwalter.
Die dritte Rednerin, Dr. Claudia Kaufmann von der Notariatskanzlei Stefani Scaramellino hat einen Vortrag über die vorherige Benennung des Sachwalters gehalten, dass heißt über die Möglichkeit eines jeden von uns eine Vertrauensperson als unseren zukünftigen Sachwalter zu benennen.
Dei Vorträge von Dr. Deborah Gruber und Dr. Giovanni Asteggiano über die direkte Möglichkeit der Übernahme der Sachwalterschaft durch den Verein gemäß Art. 408 ZGB haben den runden Tisch beendet.
Der Verein hat in den letzten Monaten, dank der Teilnahme am Social Impact lab der Universität Bozen, das Projekt “Egida” ausgearbeitet, welches die Ausübung der Tätigkeiten als Sachwalter von Seiten des Vereins als Rechtsperson für diejenigen beeinträchtigten Personen beinhaltet, welche keine Unterstützung durch ein familiäres, unterstützendes Netzwerk haben.

Zum Abschluss hat der Präsident Dr. Werner Teutsch und die Direktorin Dr. Roberta Rigamonti den Mitgliedern den Tätigkeitsbericht 2018/2019 vorgestellt.